Abfall vermeiden

Raus aus der Wegwerfgesellschaft, rein in die Kreislaufwirtschaft

Mit der Herstellung der vielen Dinge, die uns im Alltag umgeben – wie Kleidung, Möbel, Mobiltelefone, Fahrzeuge etc. – überlasten wir die Erde massiv. Das darf nicht so weitergehen. Wir brauchen eine Ressourcenwende und das bedeutet nichts weniger als eine Revolution der gesamten Güterproduktion.

Ziel ist es, Material- und Energiekreisläufe zu verlangsamen, zu verringern, zu schließen und zu verbessern. Das wird beispielsweise durch langlebige Konstruktion, Reparatur, Wiederverwendung und Recycling erreicht – kurz: durch Klasse statt Masse. Allein, in den aktuellen gesetzlichen Regelungen fehlen hierzu konkrete Vorgaben.

Abfallvermeidung ist das oberste Ziel einer Kreislaufwirtschaft. Deutschland ist hier besonders schlecht aufgestellt: Alle anderen Europäer*innen produzieren weniger Müll pro Kopf als wir Deutsche. Deshalb fordern wir GRÜNEN klare Konzepte zur Müllvermeidung verbunden mit dem Ziel, den Verpackungsmüll bis 2030 zu halbieren.

Plastikflut eindämmen

Unser Planet ist voller Plastik; selbst an den entlegensten Orten, etwa in der Antarktis, finden sich diese Hinterlassenschaften der Zivilisation. Auch in Deutschland fällt viel zu viel Plastikmüll an, der oft einfach verbrannt oder nicht hochwertig recycelt wird. Circa 1 Million Tonnen wurden 2019 ins Ausland verschifft und dort selten umweltgerecht entsorgt. Rund zehn Prozent des weltweiten Plastikabfalls landen im Meer. Im Jahr 2025 wird dort auf 3 kg Fisch 1 kg Plastik kommen. Wenn wir so weitermachen, gibt es 2050 mehr Plastik im Meer als Fische.

Abfallpolitik im Wetteraukreis

Im Wetteraukreis gibt es 11 Recyclinghöfe zur Einsammlung von Wertstoffen und eine Kompostier- und Biogasanlage für organische Abfälle. Träger ist der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB), der auch insgesamt für die Verarbeitung und Vermarktung der Siedlungsabfälle im Kreis – Bad Vilbel ausgenommen – zuständig ist. Gewerbeabfall, Plastikverpackungen und Glas werden privatwirtschaftlich entsorgt. Trotz guter Ansätze ist der Kreis bislang von einer echten Kreislaufwirtschaft weit entfernt.

Wir GRÜNEN wollen gemeinsam mit dem Einzelhandel Abfall reduzieren und die Verwertungsquoten erhöhen. Außerdem muss es ermöglicht werden, regional anfallende Düngemittel in Biogas- und Kompostanlagen auch vor Ort in der Landwirtschaft zu nutzen. Insbesondere für Hygienepapiere fordern wir einen verbindlichen Altpapieranteil. In der Gastronomie sollten naturverträgliche Verpackungsmaterialien zum Standard werden.