Florstadt: GRÜNE besichtigen Lißberger Wasserkraftwerk

Die Florstädter GRÜNEN radelten am vergangenen Samstag nach Lißberg und besichtigten das dortige Wasserkraftwerk. 15 Personen beteiligten sich an der Radtour mit der Führung. Der stellvertretene Betriebsleiter des Kraftwerkes Herr Randolf Heß wurde unterstützt von Herrn Manuel Castillejos-Hüttner. Sie zeigten der Gruppe zunächst einen Film über die Entstehung und den Betrieb des Wasserkraftwerkes, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Das Kraftwerk arbeitet auf der Basis von zwei Stauseen am Hillersbach und an der Nidder, die sich exakt auf der gleichen Höhe befinden. Ein Kanalsystem verbindet die Stauseen mit dem Wasserschloss und dem Kraftwerksgebäude. Anschließend führten sie die Besucher*innen durch das Betriebsgebäude mit den alten Francisturbinen und den Generatoren. Erstaunlicherweise arbeiten diese Maschinen heute noch zuverlässig. Das Kraftwerk arbeitet als Grundlastkraftwerk, hatte aber in der Vergangenheit die Möglichkeit auch als Pumpspeicherkraftwerk zu laufen. Hierzu müsste jedoch eine Pumpe neu angeschafft werden.

 

Zu wenig Wasser

Die wesentliche Botschaft, die die GRÜNEN mitnahmen war die Tatsache, dass es in den vergangenen Jahren deutlich zu wenig Wasser gab. Deshalb sank der durchschnittliche Wert des erzeugten Stromes auf ca. 3 Mill. Kilowattstunden. In früheren Spitzenzeiten gab es Erträge zwischen 6 und 7 Mill. Klowattstunden. Marcus Stadler aus Nidda, der in der Zweckverbandsversammlung der OVAG sitzt, machte sofort den Vorschlag, mit den um die Mittagszeit wegen vieler eingeschalteter PV-Anlagen normalerweise abgeschalteten Windenergieanlagen in der näheren Umgebung möglichst viel Wasser wieder in die Staubecken hochzupumpen, um bei späterem Mangel genug Wasser zum Weiterbetrieb zur Verfügung zu haben. Mit Erschrecken mussten alle Teilnehmer*innen die Graphiken betrachten, die das geringe Wasserangebot insbesondere der vergangenen 4 Jahre darstellten.

 

Unterstützung durch die Zweckverbandsversammlung?

Die GRÜNEN erklärten, die Frage der Pumpspeichertechnik in der Zweckverbandsversammlung der OVAG (ZOV) anzusprechen. Dies wäre ein gutes Beispiel für einen Energiespeicher. Die Diskussion um Speicher für die erneuerbaren Energien ist ja allgegenwärtig. So hätte auch das Lißberger Kraftwerk trotz Wassermangels eine bessere Zukunft

 

Laufwasserkraftwerke auch an anderen Bachläufen?

Die Radtour der GRÜNEN fand im Rahmen des Florstädter Stadtradelns statt. Der Team-Captain Gerhard Salz zieht das Fazit: „Das Wasserkraftwerk der OVAG war schon seit seiner Bauzeit eine sehr vernünftige Stromerzeugungsanlage. Das sollte gerade im Zusammenhang mit der Förderung der erneuerbaren Energien erhalten und ausgebaut werden. An anderen Fluss- und Bachläufen wie z.B. der Nidda in Staden sind auch heute noch die Infrastruktureinrichtungen für die Nutzung der Wasserkraft vorhanden. Der alte Mühlbach besteht noch. Hier sollten Investitionen überlegt werden, um so etwas wieder in Betrieb zu setzen. Natürlich naturverträglich!“.