Eine bessere OVAG ist möglich

GRÜNE Landratskandidaten zu ihren Vorstellungen für das kreiseigene Unternehmen

Im Vogelsberg- und im Wetteraukreis kandidieren mit Dr. Udo Ornik und Thomas Zebunke zwei GRÜNEN-Politiker zur Wahl des Landrats. Kürzlich trafen sie sich in Florstadt, um über die OVAG zu sprechen. Sie ist das unternehmerische Herzstück im Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV). Den beiden Kreisen gehören zusammen 83,8% der Vermögensanteile. Als Akteur in der Energie- und Wasserversorgung sowie im Nahverkehr ist der ZOV-OVAG-Konzern ein entscheidendes Element bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Zukunft.

 

Deshalb rückt Dr. Udo Ornik, zugleich Vorsitzender der GRÜNEN-Fraktion in der ZOV-Verbandsversammlung, die Konzernstrukturen in den Mittelpunkt: „Sie passen nicht mehr zu diesen Herausforderungen. Statt der ausschließlichen Besetzung der Vorstandsposten durch Landräte und Beigeordnete von SPD und CDU plädieren die GRÜNEN auch für ausgewiesene überregional agierende Fachleute, die per Ausschreibung gewonnen werden. Ebenfalls Gegenstand der Kritik ist die ungerechte Besetzung der Aufsichtsräte. Von 44 politisch vergebenen Sitzen fallen 97% an CDU und SPD. Und dass, obwohl die Opposition immerhin 41% der Abgeordneten im Zweckverband stellt.“

 

Eine zentrale Aufgabe des OVAG-Konzerns sehen die beiden Kandidaten beim regionalen Ausbau der erneuerbaren Energien und bei der klimaneutralen Versorgung mit Wärme. Thomas Zebunke: „Die OVAG ist der natürliche Partner der Städte und Gemeinden im Verbandsgebiet, wenn es um Fragen der Energie geht. Ob bei Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen oder bei der Windkraft. Mit ihnen zusammen muss sie den Ausbau regenerativer Energiequellen vorantreiben. Wenn Deutschland 2045 klimaneutral sein will, müssen fossile Energien sukzessive aus dem OVAG-Angebot verschwinden. Dasselbe gilt für das Heizen. Die ersten Kommunen im Verbandsgebiet beginnen mit kommunaler Wärmeplanung. Sie warten auf Unterstützung durch ihren regionalen Energieversorger. Ein riesiges Betätigungsfeld für die OVAG. Sie muss hier rasch Expertise aufbauen, um bei der Wärmewende wirksam zu unterstützen.“

 

Beim Thema Wasser plädieren beide Kandidaten für die Gleichrangigkeit von Wasserversorgung und Ressourcenschutz. Dr. Udo Ornik: „Neben dem bereits angewendeten Konzept der umweltschonenden Grundwassernutzung, ist es gleichermaßen von Bedeutung, den Einsatz von Trinkwasser für industrielle Prozesse, Pools und die Bewässerung von Gärten zu minimieren – einschließlich seiner Verwendung für sanitäre Anlagen. Es geht auch darum, die Grundwasserreserven vor Schadstoffen zu bewahren und die Neubildung zu fördern. Das heißt: Sobald die beauftragten Wasserkonzepte vorliegen, soll die OVAG die Kommunen beim Aufbau einer nachhaltigen und klimaangepassten Wasserversorgung unterstützen. Fernleitungen müssen saniert werden, um Verluste zu minimieren. Dafür muss investiert werden. Nötig ist auch eine veränderte Bepreisung gegenüber kommunalen und kommerziellen Abnehmern. Wasser sparen, muss belohnt, Verbräuche, die über den Durchschnitt hinausgehen, müssen entsprechend teuer werden.“ In diesem Zusammenhang kritisieren beide Kandidaten die Pläne der OVAG, die Fernwasserlieferungen an Hessenwasser, den Versorger im Rhein-Main-Gebiet, sogar noch zu erweitern.

 

Beim Nahverkehr setzen sich Dr. Ornik und Zebunke für ein verstärktes Kümmern, einen besseren Service und mehr Transparenz ein. Thomas Zebunke: „Von den Fahrgästen wird die Zersplitterung in Kreis, VGO, RMV und den Dienstleistern beklagt. Wir meinen, die VGO muss erste Anlaufstelle bei Problemen werden und sich um deren Behebung kümmern. Auch wollen wir den Aufsichtsratsposten im RMV nutzen, um für einen gut funktionierenden Nahverkehr in unseren Kreisen einzutreten. Statt den Nahverkehr aus den Kreistagen herauszuhalten, wollen wir ihn dort wieder diskutieren. Schließlich zeigt das Deutschlandticket, wie es mit der Verkehrswende voran gehen kann. Der Trend zu Flatrate-Tickets muss einher gehen mit verlässlichen Angeboten – d.h. u.a. Stundentakt auch im ländlichen Raum. Hier bieten neue digitale Möglichkeiten Chancen, die wir nutzen wollen.“