Colletti begrüßt Start der BioWoche in der Wetterau

Ökologischer Landbau ist umwelt- und klimafreundlich. Er ist die Voraussetzung für eine gesunde Ernährung und ermöglicht eine bessere Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe. Deshalb unterstützen die GRÜNEN im Wetteraukreis die BioWoche in der Wetterau, die vom 10. bis 19. September 2021 stattfindet.
„Die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat den Wetteraukreis zur Ökolandbau-Modellregion ernannt. Damit verbunden waren Fördergelder. Im Ergebnis freuen wir uns über eine spürbare Zunahme an Flächen und Betrieben, die ökologisch wirtschaften,“ sagt die Wetterauer Bundestagskandidatin der GRÜNEN, Michaela Colletti. „Ich bin den vielen engagierten Akteur*innen in unserer Wetterau für die kreativen Ideen, die seither umgesetzt wurden, sehr dankbar.“
Das Land Hessen stellt für seine Ökolandbau-Modellregionen 10 Mio. Euro im Jahr zur Verfügung. Dadurch werden konventionell arbeitende Betriebe nicht benachteiligt. Ihnen steht weiterhin ein Vielfaches an Förder- und Beratungsmöglichkeiten des Landes zur Verfügung. Mit der gezielten Förderung ökologisch arbeitender Betriebe soll ein Anreiz für den ökologischen Landbau und das Tierwohl, auch als Ausgleich für den höheren Aufwand, geschaffen werden. Dennoch gibt es Bedarfe, die auch von einem Landesprogramm nicht bedient werden können, wie zum Beispiel die Unterstützung der für Landwirtschaft und Ernährungshandwerk aufwändigen Kontrollen.
„Mit der Neuauflage des Aktionsplanes durch das Land Hessen können wir uns auch mehr für das Ernährungshandwerk einsetzen. Die Nachfrage nach Bioprodukten wächst stetig. Leider fehlt es an Betrieben, welche die ebenfalls wachsende Erzeugung erfassen und verarbeiten,“ sagt Michaela Colletti. „Meine GRÜNE Fraktion im Kreistag hatte deshalb schon vor zwei Jahren beantragt, dass der Kreis für diese Zielgruppe ein eigenes Förderprogramm auflegt. Dieses wurde von SPD, CDU und Anderen abgelehnt. Umso erstaunlicher, dass gerade SPD-Politiker*innen, die damals dagegen gestimmt haben, die Öko-Landwirtschaft jetzt als Wahlkampfthema nutzen,“ kommentiert Colletti.
„Ich empfehle den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Veranstaltungsangebote der BioWoche in der Wetterau zu nutzen und sich in verschiedenen Betrieben vor Ort zu informieren. Von den Landwirtinnen und Landwirten, die noch nicht ökologische wirtschaften, wünsche ich mir, dass sie mit den Ökobetrieben im Gespräch bleiben,“ so Colletti abschließend.
Info:
Die hessischen Ökomodell-Regionen suchen Wege, um die steigende Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln stärker aus der heimischen Landwirtschaft zu decken und das Bewusstsein der Verbraucher*innen für regionale Kreisläufe und biologisch erzeugte Lebensmittel zu schärfen. In der ökologischen Landwirtschaft liegen die Vorgaben für die Tierhaltung deutlich über den gesetzlichen Standards. Die Tiere haben einen Auslauf ins Freie und mehr Platz. Studien belegen immer wieder: Mit seinen Leistungen für Umwelt und Gesellschaft liegt der Ökolandbau in Gewässerschutz, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Klimaschutz, Stickstoff- und Energieeffizienz deutlich vorn.
Aber auch in der Verarbeitung gibt es Unterschiede: Aktuell sind in der Lebensmittelverarbeitung rund 400 verschiedene künstliche Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe zugelassen. In Bio-Lebensmitteln sind davon nach EU-Öko-Verordnung nur 45 erlaubt. Bei Produkten,
die zusätzlich nach den Richtlinien eines Ökolandbau-Verbandes (Bioland, Naturland, Demeter) produziert werden, sind es – je nach Verband – lediglich 22 bis 25. Das ist vor allem für Menschen mit verschiedenen Unverträglichkeiten ein wichtiger Grund, ökologisch hergestellte Produkte zu kaufen.
Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel sind Bio-Lebensmittel weniger mit Schadstoffen belastet, Nitrat- und Nitritgehalt sind geringer. Gesundheitsförderlich bei Bio-Produkten ist der höhere Gehalt an Antioxidantien.
[Foto (von Lars Friedrich, Ortsverband der GRÜNEN in Echzell): Michaela Colletti im Feldgarten Bingenheim]